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Traumatherapie

"Traumatherapie" ist bisher nicht einheitlich definiert und auch kein geschützter Begriff. Berufsverbände und Fachgesellschaften arbeiten an Konzepten und Leitlinien für Diagnostik und Behandlung. An Informationen mangelt es nicht, nur an Vernetzung derjenigen, die sich damit beschäftigen, und an der Zusammenführung vorhandener Erkenntnisse sowie deren Umsetzung in der TherapeutInnen-Ausbildung und in der Praxis.

Schwere bzw. komplexe, früh entstandene Traumatisierungen verursachen chronische posttraumatische Belastungsstörungen mit diversen Komorbiditäten, das heißt seelische Krankheiten, die wir mit dem Begriff "komplexe Traumafolgestörungen" bezeichnen.

Die International Society for the Study of Trauma and Dissociation (ISSD) erklärt in ihrer zuletzt 2011 aktualisierten Richtlinie für die Behandlung der komplexen Traumafolgen, dass diese eine langfristige, multi-modale Psychotherapie sein muss, die spezifisch auf die vielfältigen klinischen Probleme der PatientInnen abgestimmt ist. Dabei ist besonders der Aufbau einer tragfähigen, sicheren therapeutischen Beziehung unabdingbar Grundlage für eine Stabilisierung und schafft die Voraussetzung für eine psychosoziale Belastbarkeit der PatientInnen.

ExpertInnen sind sich einig, dass eine individuelle ambulante Langzeitpsychotherapie mit ein bis zwei Stunden pro Woche über mehrere Jahre nötig ist, um Betroffenen wirksam zu helfen.

 

Wer sich oder andere über die Posttraumatische Belastungsstörung informieren möchte, sei auch auf das Filmprojekt der Elfriede-Dietrich-Stiftung hingewiesen:

https://www.e-dietrich-stiftung.de/filmprojekt/film-downloads

Wir danken der Stiftung für ihre Arbeit und für die freundliche Genehmigung, hier auf das Projekt hinweisen zu dürfen.

 

Weiterführende Informationen zum Thema sind zum Beispiel hier zu finden:

Huber, Michaela: Trauma und die Folgen. Trauma und Traumabehandlung, Teil 1. 3. Auflage. Junfermann, 2007

Huber, Michaela: Wege der Traumabehandlung. Trauma und Traumabehandlung, Teil 2. 3. Auflage. Junfermann, 2006

Özkan, Ibrahim & Sachsse, Ulrich & Streeck-Fischer, Annette (Hrsg.): Zeit heilt nicht alle Wunden. Kompendium der Psychotraumatologie. Vandenhoeck & Ruprecht, 2012

Reddemann, Luise: Trauma und Traumatherapie. In: Fengler, J. (Hrsg.): Handbuch der Suchtbehandlung. Beratung - Therapie - Prävention. Ecomed Verlag, 2002

Sachsse, Ulrich: Traumazentrierte Psychotherapie. Schattauer, 2004

van der Hart, O., Nijenhuis, E.R.S., Steele, K.: Das verfolgte Selbst. Strukturelle Dissoziation und die Behandlung chronischer Traumatisierung. Junfermann, 2008

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